In ihren Installationen setzt sich Anna Schwehr konzeptuell mit den psychopathologischen bzw. psychogeografischen Phänomenen der Gesellschaft und deren Milieus auseinander. Indem sie sich an Vokabular, Begriffen und Systematiken bedient und diese als Methode auf die Kunst und ihre künstlerische Praxis überträgt, verfügt sie über den Diskurs als ein Readymade und Hypothesen werden zu Objekten herausgearbeitet.
Die daraus entstehenden Skulpturen und Objekte sind immer einem inhaltlichen Organismus unterworfen, der so von Umriss zu Form wird. Mit den Fragen, was passiert, wenn die raum-zeitliche und soziale Logik nicht mehr reproduziert, sondern zitiert, inszeniert, auf das Medium ihrer Projektion reduziert oder in irre Distanzen entrückt wird? Wenn Fiktion, Zitat, Leerstellen, Gegenrealitäten erzeugen und im Realraum der Kunst kontaminieren und manifestieren?, werden in Schwehrs Arbeit verschiedene Begriffe in der Überlagerung ihrer Bedeutung in Form gebracht. Zentrale Begriffe hierbei sind solche, die ein soziologisches, psychologisches, technisches und ein utopisches formulieren.
Ihre Objekte und Skulpturen spielen mit klassischen Fragen nach Körper, Raum, Material und Methode, verweisen als Symbol auf Inhalt oder funktionieren als Stellvertreter. In ihrer formalen Klarheit lassen sie Spielraum für Projektion und Fiktion der Betrachter*innen.