Ihre künstlerische Arbeit beschäftigt sich Boglárka Balassa mit Fragen der Umwelt, des Klimawandels und des kulturellen Erbes, indem sie eine zeitliche Variation natürlicher Materialien verwendet und diese auf traditionelle Weise verarbeitet.
Der Titel ihres Projektes „I know it’s name, I know it’s flower“ (Ich kenne ihren Namen, ich kenne ihre Blume) weist auf die Bedeutung der Kenntnis der Natur hin, die nicht mehr selbstverständlich ist. Ihr Projekt bezieht saisonale Pflanzen ein und konzentriert sich hauptsächlich auf Färberpflanzen. Ihre Arbeit befasst sich mit der Beobachtung der zeitlichen Variationen von natürlichen Materialien. Manche Pflanzen gibt es nur zu bestimmten Jahreszeiten, andere das ganze Jahr über.
Die Pflanzen wurden auf traditionelle Weise zum Färben von Garnen verarbeitet und bestanden aus dem Sammeln der Unkräuter, dem Kochen und schließlich dem Knüpfen der Garne. Sie erlernte diese uralte Technik im Rahmen eines Artist-in-Residence-Programms in Lazarea, Rumänien. In dieser Region, Transsilvanien, ist dies noch immer eine lebendige Tradition: In einigen Dörfern stellen die Menschen solche Materialien noch immer selbst her, als Teil des täglichen Lebens. Sie leben in einer engen Beziehung zur Natur.
Sie denkt, dass die Herkunft in unserer Zeit immer wichtiger wird. Die industrielle Produktion verschmutzt die natürliche Umwelt und trägt in großem Umfang zum Klimawandel bei. Pflanzen werden durch die Verschmutzung zerstört und Arten sterben aufgrund des Klimawandels aus. Dies schadet der biologischen Vielfalt und gefährdet das harmonische Verhältnis zwischen Mensch und Natur.
Bilder von David Weber